Rechtsanwalt Dr. Georg Weißenfels ・ Theresienstraße 1 ・ 80333 München

§ 2331 BGB - Zuwendungen aus dem Gesamtgut

Von: Dr. Georg Weißenfels

§ 2331 BGB - Zuwendungen aus dem Gesamtgut

(1) Eine Zuwendung, die aus dem Gesamtgut der Gütergemeinschaft erfolgt, gilt als von jedem der Ehegatten zur Hälfte gemacht. Die Zuwendung gilt jedoch, wenn sie an einen Abkömmling, der nur von einem der Ehegatten abstammt, oder an eine Person, von der nur einer der Ehegatten abstammt, erfolgt, oder wenn einer der Ehegatten wegen der Zuwendung zu dem Gesamtgut Ersatz zu leisten hat, als von diesem Ehegatten gemacht.

(2) Diese Vorschriften sind auf eine Zuwendung aus dem Gesamtgut der fortgesetzten Gütergemeinschaft entsprechend anzuwenden.

Die Vorschrift des § 2331 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) findet nur selten Anwendung. Dies liegt darin begründet, dass die Norm ausschließlich dann einschlägig ist, wenn Eheleute abweichend von der Norm im Güterstand der so genannten Gütergemeinschaft leben. Dies trifft nur auf einen sehr kleinen Prozentsatz der Ehepaare zu. In aller Regel belassen es Eheleute in Deutschland bei dem gesetzlich vorgesehenen Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Für Eheleute, die in diesem Güterstand der Zugewinngemeinschaft leben, ist der § 2331 BGB nicht relevant.

Haben die Eheleute aber durch notariell beurkundeten Ehevertrag den Güterstand der Gütergemeinschaft gewählt, dann ist für diesen Güterstand charakteristisch, dass das Vermögen der Eheleute gemeinschaftliches Vermögen beider Partner wird. Vom so genannten Vorbehalts- und Sondergut abgesehen existiert bei der Gütergemeinschaft also in dem so genannten Gesamtgut nur eine Vermögensmasse beider Eheleute.

Wird aus diesem Gesamtgut beider Eheleute aber eine Schenkung an einen Dritten gemacht, die Auswirkungen auf den Pflichtteil hat, dann besteht ein Bedürfnis für eine Klärung, wem diese pflichtteilsrelevante Schenkung zugerechnet werden soll.

Hier greift der § 2331 BGB mit einer – freilich widerleglichen – Vermutungsregel ein. Die Norm bestimmt nämlich, dass eine pflichtteilsrelevante Schenkung aus dem Gesamtgut von im Güterstand der Gütergemeinschaft lebenden Eheleuten jedem der Eheleute zur Hälfte zugerechnet wird, § 2331 Abs.1 S.1 BGB.

Hiervon abweichend kann eine Schenkung einem Ehegatten voll zugerechnet werden, wenn diese Schenkung an einen Abkömmling gemacht wurde, der nur von einem der Ehepartner abstammt, § 2331 Abs.1 S.2 BGB.

Jegliche pflichtteilsrelevante Schenkungen im Sinne von §§ 2315 oder 2324 BGB werden also im Grundsatz bei den Ehegatten je hälftig berücksichtigt, wenn nicht ausnahmsweise nach § 2331 Abs.1 S.2 BGB eine volle Berücksichtigung bei einem Ehepartner angeordnet ist.

Wenn Sie in Ihrer Angelegenheit anwaltliche Hilfe benötigen, dann können Sie hier Kontakt aufnehmen.

Das könnte Sie auch interessieren:
Pflichtteil für Kinder wird durch den Güterstand der Eltern beeinflusst
Schenkungen des Erblassers erhöhen den Pflichtteil
Die Zehnjahresfrist für die Pflichtteilsergänzung gilt bei Schenkungen unter Eheleuten faktisch nicht
Über 1.000 aktuelle Entscheidungen der Gerichte zum Erbrecht

  • Brauchen Sie Hilfe beim Erstellen oder Ändern Ihres Testaments?
  • Gerne berate ich Sie auch in allen anderen erbrechtlichen Angelegenheiten.
  • Senden Sie mir über das Kontaktformular oder per Mail eine Nachricht.
  • Gerne besuche ich Sie bei Bedarf auch bei Ihnen zu Hause.
Anwalt für Erbrecht
Rechtsanwalt
Dr. Georg Weißenfels
Theresienstraße 1
80333 München
Telefon: 089 / 20 500 85191

Mit Ihrer umsichtigen Hilfe haben wir die Dinge in die richtige Richtung lenken können; entscheidend war dabei vor allem Ihr erstklassiges schriftsätzliches Vorbringen vor dem Nachlassgericht und Ihre zielgerichteten Verhandlungen mit den anderen Parteien zur Beilegung von festgefahrenen Gegensätzen.

G.v.U. aus Feldafing

Wir verdanken Herrn Dr. Weißenfels ein für alle Seiten positives Ende eines außergerichtlichen Vergleiches, zu dem es ohne seine Taktik und seine starke Positionierung der Fakten nie gekommen wäre. Wir würden Herrn Dr. Weißenfels mit seiner speziellen Kompetenz in Erbsachen jedem guten Freund weiter empfehlen.

D.K. aus Augsburg

Ich möchte mich recht herzlich für die erfolgreiche kompetente Unterstützung und sehr angenehme und schnelle Zusammenarbeit mit Ihnen bedanken. Ich kann Sie an "ALLE Unwissenden in Sachen Erbe" mit gutem (bestem) Gewissen weiterempfehlen.

E.R. aus Teneriffa, Spanien

Für die erfolgreiche Vertretung in meinem Nachlassverfahren ein herzliches DANKE! Herr Dr. Weißenfels arbeitet äußerst professionell, zielbewusst und prägnant. Hervorheben möchte ich auch die stets freundliche, zuverlässige und zeitnahe Kommunikation. Ich habe mich bei ihm zu jeder Zeit "gut aufgehoben" gefühlt.

K.H. aus Marktsteft

Die Professionalität und überaus kompetente Vorgehensweise von Herrn Dr. Weißenfels haben mir meinen Pflichtteil der Erbschaft ermöglicht. Da ich in Österreich lebe und die Erbschaft aus Deutschland kam, wurde mir von ihm in unkompliziertem Schriftverkehr in kürzester Zeit geholfen.

W.J. aus Wien

Ich habe mich bei Ihnen auch dank Ihrer sehr gründlichen Befassung mit dem Hintergrund meines Anliegens auf Grundlage umfangreicher Briefwechsel und Unterlagen, bei gleichzeitig umsichtigen Vorgehen stets in guten und verantwortungsbewussten Händen gewusst.

A.P. aus Wiesbaden

Hier ist man in guten Händen und die Beratung ist exzellent. Ein ehrlicher Anwalt!

M.P. aus München

Wir waren mit der Beratung äußerst zufrieden - Exzellent formulierte Schriftsätze - Zuverlässig in der Kommunikation. Die Ratschläge haben uns sehr weitergeholfen.

U. und F. C. aus München

Erbrecht